Südbrücke (Köln) – Wikipedia
Die Südbrücke ist eine Brücke über den Rhein in Köln. Auf der linken Rheinseite bildet sie die Grenze zwischen Köln-Neustadt-Süd und Köln-Bayenthal, auf der rechten Rheinseite zwischen Köln-Deutz und Köln-Poll.
Die zweigleisige und mit 60 km/h befahrbare Südbrücke dient dem Eisenbahnverkehr, Fußgängern und Fahrradfahrern. Seit ihrer Erbauung wird sie überwiegend durch Güterverkehr in Anspruch genommen. Sie ist Teil der Güterumgehungsbahn Köln. Vor dem Umbau des Bahnhofs Köln Messe/Deutz wurde auch eine ICE-Linie planmäßig über die Brücke geführt. Derzeit wird die Brücke für den Personenverkehr, abgesehen von einzelnen ICE- und EuroNight-Zügen, nur außerplanmäßig, zum Beispiel bei Störungen oder Bauarbeiten der eigentlichen Strecken, befahren.
Geschichte
Die Südbrücke wurde von 1906 (Baubeginn: 8. November 1906) bis 1910 für 5,5 Millionen Mark von der Königlich Preußischen Staatseisenbahn unter der Leitung des Baurats Fritz Beermann erbaut. Die Entwurfsausarbeitung lag in Händen von Friedrich Dircksen, der auch zunächst die Ausführung leitete. Für die Entwürfe zu den Steinbauten bei den Portalen, Rampen und Pfeilern erging der Auftrag an den Berliner Architekten Franz Schwechten, der auch die entsprechenden Bauten der Hohenzollernbrücke entwarf. Am 5. April 1910 wurde sie offiziell in Dienst gestellt. Die Errichtung der Gehwege an den beiden Seiten der Brücke hatte seinerzeit die Stadt Köln bezahlt. Wegen eines schweren Unfalls bei der Erstellung des mittleren Fachwerkbogens im Jahre 1908, bei dem acht Arbeiter getötet worden waren, verzichtete man auf eine Eröffnungsfeier.
Die stählerne Hauptkonstruktion ist dreiteilig und hat bei einer Gesamtlänge von 368 m Stützweiten von 101,5 m + 165 m + 101,5 m und 10,34 m Breite. Die Treppentürme sind neuromanisch gestaltet und mit reichem Figurenschmuck ausgestattet, der von dem Berliner Bildhauer Gotthold Riegelmann (1864–1935) geschaffen wurde.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Südbrücke erst am 6. Januar 1945 durch Bomben weitgehend zerstört. Der im Strom liegende Mittelbogen musste weggesprengt werden und stand für den Wiederaufbau deshalb nicht mehr zur Verfügung. Im Mai 1946 wurde die Brücke zunächst provisorisch und eingleisig wieder freigegeben, später für 10 Millionen DM neu errichtet und am 1. Oktober 1950 wieder in Betrieb genommen. Wie bei ihrem nördlichen Pendant, der Hohenzollernbrücke, wurde auf einen Wiederaufbau der dekorativen Portale und von Teilen der Turmarchitektur verzichtet. Ein Teil der Quader wurde für den Wiederaufbau der steinernen Bögen über die Rheinallee und am Porzer Ufer verwendet. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt nun 536 m.
Heute befindet sich die Brücke im Besitz der Deutschen Bahn. Für die Unterhaltung und Pflege der Gehwege ist aufgrund der damals geschlossen Verträge die Stadt Köln verantwortlich. Linksrheinisch liegt am Aufgang zur Brücke der seit 1914 bestehende Friedenspark.
Denkmalschutz
Die Brücke steht wegen ihrer eisenbahngeschichtlichen Bedeutung, wegen des Stahl-Fachwerkbaus und der teilweise erhaltenen neuromanischen Steinbauten mittlerweile unter Denkmalschutz. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz stellte sie für Mai 2006 als Denkmal des Monats heraus, um auf ihren Zustand aufmerksam zu machen.
Im Dezember 2009 begann die Sanierung der Gehwege und der auf beiden Rheinseiten gelegenen Treppentürme. Die Bauzeit sollte 16 Monate betragen. Die Kosten beliefen sich auf etwa 5,1 Millionen Euro. Knapp drei Jahre nach Sanierungsbeginn vermeldete die Stadt Köln den Abschluss der Sanierungsarbeiten, räumte jedoch ein, dass die linksrheinisch gelegenen Treppentürme noch nicht benutzbar seien. Bis heute sind diese Treppentürme nicht wieder begehbar.
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