Paul-Löbe-Haus Innenaufnahme Westen

Paul-Löbe-Haus Innenaufnahme Westen | 04.2010
Paul-Löbe-Haus Innenaufnahme Westen | 04.2010 | Virtuelle Tour

Paul-Löbe-Haus

Das Paul-Löbe-Haus ist ein Funktionsgebäude des Deutschen Bundestags im Berliner Regierungsviertel, das sich auf dem Gelände des ehemaligen Alsenviertels am Südrand des Spreebogenparks befindet. Es ist nach dem Reichstagspräsidenten und Alterspräsidenten des ersten Deutschen Bundestags, Paul Löbe (SPD), benannt. Der Haupteingang liegt an der westlich vorbeiführenden Konrad-Adenauer-Straße. Ein weiterer Eingang befindet sich in der Paul-Löbe-Allee.

Im Jahr 1992 wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für das Spreebogenareal in Berlin ausgelobt. Den ersten Preis erhielten dabei die Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank mit dem Leitkonzept des Band des Bundes, wozu unter anderem das Bundeskanzleramt, das Paul-Löbe-Haus, das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus und das nicht realisierte Bürgerforum gehören. Im Herbst 1994 wurde daraufhin ein Realisierungswettbewerb gestartet, den der Münchner Architekt Stephan Braunfels mit seinem Entwurf für das Paul-Löbe- und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus gewann.

Das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus bilden durch ihre Architektur eine Einheit, so zum Beispiel durch die zur Spree hin zusammenpassenden Konturen der Dachkanten und die Brücke, die die beidseits der Spree stehenden Gebäude verbindet. Der Architekt beider Häuser bezeichnet die Brücke als „Sprung über die Spree“. Die Verbindung der Gebäude von Ost nach West symbolisiert die Zusammengehörigkeit von Ost- und West-Deutschland (die Berliner Mauer verlief quer über das bebaute Gelände) und überschreibt die Vision der Nationalsozialisten von einer – hier durch eine Nord-Süd-Achse geprägten – „Welthauptstadt Germania“.

Den Grundstein für das neue Bundestagsgebäude legte am 28. April 1997 die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth am östlichen Spreebogen. Das Paul-Löbe-Haus wurde 2001 eröffnet.

Das Gebäude enthält 1.700 Räume und 61.000 m² Hauptnutzfläche. Er dient vorrangig der Unterbringung von Funktionsbereichen, die für den reibungslosen Parlamentsbetrieb die Nähe zum Reichstagsgebäude erfordern. Hierzu zählen 550 Büros für 275 Abgeordnete, 21 Sitzungssäle für die Ausschüsse und etwa 450 Büros der Ausschuss-Sekretariate sowie ein Restaurant für Abgeordnete, Mitarbeiter und Besucher. Ferner wird hier die zentrale Besucherbetreuung untergebracht.Seit Mai 2001 gibt es zwei direkte Übergänge vom Paul-Löbe- zum Marie-Elisabeth-Lüders-Haus über den Marie-Elisabeth-Lüders-Steg. Zudem verbindet der Versorgungstunnel Regierungsviertel das Paul-Löbe-Haus mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, dem Jakob-Kaiser-Haus und dem Reichstagsgebäude.

In einem der nördlichen Höfe befindet sich eine Rauminstallation der Künstlerin Franka Hörnschemeyer. Auch alle übrigen Seitenhöfe sind durch Kunst-am-Bau-Arbeiten bespielt, von denen viele die großzügige, das gesamte Gebäude durchschneidende zentrale Halle prägen. Hier sind besonders die neonbeleuchteten farbigen Bänder von Francois Morellet sowie die in den Boden der Halle eingelassenen Textbänder von Joseph Kosuth zu nennen. Im Europasaal hängt eine große Arbeit von Helmut Federle.


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